Schon in Unterleuten fiel es ihm schwer, sich auf das Personal von Unterleuten zu konzentrieren. Wenn er sich in Berlin aufhielt, verwandelte sich das Dorf in einen Dostojewski-Roman, bei dem jede Figur von der Frage begleitet wurde: Wer war das denn noch mal?
Was für ein Meisterwerk, ich bin schwer begeistert! Die ersten 100 Seiten waren etwas schwerfällig, aber danach steigerte sich die Spannung ins schier Unermessliche. Dieses Buch wird von den vielfältigen Charakteren, ihren Geheimnissen, Intrigen und Plänen getragen und eher weniger von der Handlung. Die Verfilmung (ZDF Mediathek) kann ich auch empfehlen!
#unterleuten #600pages
Now what to read next?
Do the smart thing: stay at home and read books. Probably my last book haul for a while.
#selfisolation #germany
pickQuite a doorstopper novel. Set right outside Berlin in a 120 household strong village in the 2010s, the novel describes how a community fell apart over wind power and long ago disputes reaching all the way back to the time before German reunification.
The novel is not without it's problems, but overall thought provoking and entertaining.
Kathrin konnte sich vorstellen, wie er später im Kreis seiner Freunde, die vor lauter Individualität alle genauso aussahen wie er, die Anekdoten mit den verrückten Dörflern vor dem Märkischen Landmann zum Besten geben würden.
pickToller Roman über das Leben auf dem Dorf, wo alles untereinander geregelt wird. Die Zugezogenen Großstadtgeflohenen haben kaum eine Chance auch nur zu verstehen was im Dorf wirklich passiet. Von Kapitel zu Kapitel schlüpft man in die Schuhe eines anderen Bewohners und und lernt so deren Innenwelt und deren Annahmen über die Anderen kennen. So entsteht eine Karte zur schwelenden Katastrophe, die die geplanten Windräder nach Unterleuten wehen.
„Der Ratgeber Mein Erfolg [...], im Roman häufig zitiert, existiert tatsächlich. [...] Die Beispiele in diesem Ratgeber stammen alle aus Unterleuten, geschrieben hat ihn Juli Zeh unter dem Pseudonym Manfred Gortz. Dieser stellt sich als „heimliches Zentrum der Romanhandlung“ heraus. Diese Figur sei, so Juli Zeh, „sofort als Satire erkennbar“, und sie habe mit Verwunderung festgestellt, dass nur wenige Leser das Verwirrspiel durchschaut haben.”
Amüsant fand ich, dass im Wikipedia-Artikel erwähnt wird, in zeitlicher Nähe zu "Unterleuten" wären weitere Bücher erschienen, die dem Genre "Dorfroman" zuzuordnen seien.
Als Beispiel wird "Altes Land" genannt. Diesen Roman hatte ich auch sofort im Kopf als ich begriffen habe, worum es in "Unterleuten" geht. (War mir vorher wirklich unklar.) "Altes Land" hatte ich bereits gelesen, was Zufall war, und ich muss sagen, es hat mich nicht begeistert.?
NACH der Lektüre des Romans kann ich den Wikipedia-Eintrag empfehlen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Unterleuten?wprov=sfsi1
Er enthält das ein oder andere Detail, das mir beim Lesen zwar aufgefallen ist, mit dem ich mich aber nicht (gleich) näher beschäftigt habe.
Trotzdem gefällt mir (an mir) gut, dass ich über ein paar der ausgelegten Stolpersteine nicht blindlings gefallen bin.
Und ja, Eigenlob stinkt, ich weiß. ?
pickFür ein treffendes Fazit. So komplex wie ich manchmal beim Lesen dachte, ist die Handlung schlussendlich doch nicht. Man kann ihr gut folgen, sofern man nicht zu lange Lesepausen einlegt. Spannend ist es noch dazu. ➡️ Lob für Schreibstil und Aufbau.
Ich finde das ? spitze. Auch oder gerade WEIL es einem den Spiegel vorhält, statt einfache Lösungen anzubieten.
Es lässt mich in Teilen ratlos zurück. (Was nicht schlecht ist.)
Klare Leseempfehlung‼️
(Seite 486)
⬆⬆⬆ Doch, entgegen meiner eben geäußerten Ansicht, gibt es noch weitere Personen, die sich stark – *hust* ?– verändert haben.
„Jule freute sich auf Berlin, […] wo sich in jeder Minute Furchtbares und Wundervolles ereignete, ohne dass sie das etwas anging. […] Weil die Stadt niemandem gehörte gehörte niemand der Stadt. Wenn das Verantwortungslosigkeit war wollte Jule verantwortungslos werden. Sie kannte Menschen, die Freiheit dazu sagten. (Seite 470)
„Wenn sie jetzt auf die letzten Jahre zurückblicke, kam sie allerdings vor, als habe sie nicht gemeinsam mit Gerhard ihr Leben geändert, sondern sich auf eine Reise durch eine Landschaft aus immer schneller wechseln den Kulissen begeben.” (Seite 468)
⬆⬆⬆ Ich kann mich noch genau erinnern, wie sie zu Beginn nicht wusste, wer sie war und wie sie sich je eine (eigene) Meinung bilden sollte. ?
Haben sich noch andere Charaktere so stark verändert❓?
Manches muss man nachschlagen, nur damit man sagen kann: "Ach jaaaa‼️??♀️" *BrettVormKopf*
In diesem Fall
https://de.wikipedia.org/wiki/Fatalismus?„[...]
„[...] Fatalisten halten die Fügungen des Schicksals für unausweichlich und meinen, der Wille des Menschen könne ihnen nichts entgegensetzen. Daraus ergibt sich aber nicht zwangsläufig die Folgerung, menschliche Entscheidungen und Handlungen seien sinnlos.”
(Seite 462)
So ein schönes Wort‼️?
➡️ Merk ich mir. ? *zufrieden*
„Meiler beobachtete [...] die Jeans und grünen Turnschuhe sowie Frederiks knallrotes T-Shirt, auf dem ein Kopffüßler abgebildet war. Er fragte sich, warum er selbst im Anzug erschienen [...]. In Gegenwart dieser jungen Leute spürte er deutlich wie nie, dass Alter lächerlich machte.” (Seite 446)
⬆⬆⬆ Die sind da gerade beim Notar. In Jeans und T-Shirt wäre ich da auch nicht erschienen. Vielleicht gehöre ich zu einer Sandwich-Generation❓???
Ein neues Kapitel in dem Buch "Lesen bildet".
Ich weiß jetzt wer oder was (eine) Suada ist:
https://de.wikipedia.org/wiki/Suada?wprov=sfsi1
„Suada ist der Name der römischen Göttin der sanften Überredung. Mit dem Begriff Suada bezeichnet man heute auch einen Wortschwall, einen großen Redefluss, der dem Ansprechpartner ein Thema angenehm machen soll.”
(Seite 373)
🤣 🤣🤣 🤣🤣 🤣🤣 🤣🤣 🤣🤣 🤣🤣 🤣🤣 🤣 Ich heul gleich vor lauter Lachkrampf‼️
Ich stelle gerade fest, dass ich nur noch etwa 150 Seiten habe bis das ? zu Ende ist.
Das ist ein seltsames Gefühl, denn gleichzeitig hab ich den Eindruck, dass da noch mindestens 300 Seiten kommen bis alles geklärt ist und alle losen Fäden verwoben sind.
(Anmerkung: 150 Seiten sind ungefähr die Seitenzahl bei der ich im Urlaub zum Mann meines Vertrauens sage, dass ein weiteres Buch in die Strandtasche muss, weil das aktuelle bald beendet wird.)
(Seite 359)
Gucke ich mir so mein Umfeld an, scheint es, als wäre da was dran.
Schade. *find*
(Nennt man wohl "das Leben". Oder "Lebenserfahrung".)
Dieses Gefühl, wenn Personen in deinem Buch in der Kneipe ?Karten spielen…
… und das dazu Beschriebene für dich Chinesisch ??? rückwärts ? sein könnte, weil du kein Skat beherrschst. ?
„Er hielt nichts davon, den Dorforganismus mit der toxischen Frage nach Schuld oder Unschuld zu vergiften. [...] Seiner Erfahrung nach wurden die schlimmsten Übel auf der Welt nicht durch böse Menschen bewirkt. Von denen gab es in Wahrheit erstaunlich wenige. Viel gefährlicher waren Leute, die sich im Recht glaubten. Sie waren ungeheuer zahlreich und sie kannten keine Gnade.“ (Seite 357)
„»Lässt du mich mal rein, du Schnarchsack?«
Miriams Kopf schwebte über dem Tor, was bedeutete, dass sie entweder seit letztem Donnerstag um einen Meter gewachsen war oder auf der Türklinke stand. Der Anblick ließ Schaller mit dem ganzen Körper lächeln [...]” (Seite 349)
⬆⬆⬆ "mit dem ganzen Körper lächeln" ? ? ? ? ? ? ?
Heeeey,
kann mir mal jemand die Welt ? erklären⁉️
Ich dachte – nein, anders: ich war mir sicher, außer mir und derjenigen, die mir bis vor gefühlt mehr als 20 Jahren Mathe-Nachhilfe gegeben hat, kennt und oder verwendet niemand dieses T-Wort‼️?
Frau Zeh, wie viele Identitäten haben Sie⁉️?
Fundstelle: Seite 3️⃣3️⃣7️⃣. Immerhin aber ist eine 7️⃣ drin, das kann nur Gutes bedeuten. ?
(Seite 198)
⬆⬆⬆ Grundsätzlich ist an der Einstellung nichts verkehrt. Aber irgendwie ist das auch genau die Form von Kleinkariertheit, die mir suspekt ist. Da ist (meine subjektiv erdachte) Grenze von Klüngel zu Filz überschritten. Vor allem zusammen mit diesem "Nabel-der-(Dorf-)Welt"-Gebaren. "Nicht einmal hat sie sich bei mir vorgestellt!" ?
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Sein_und_Zeit#Verfallenheit_u...
„Der Zustand der Uneigentlichkeit ist dabei für Heidegger der durchschnittliche Ausgangszustand des Menschen. So ist das Dasein notwendigerweise durch die kulturellen und öffentlichen Verhaltensangebote bestimmt.”
Erst dachte ich: "Was ist das denn❓", dann dachte ich – wie immer: "Lesen ? und Internet ?? eine super Kombination." ?
Die Namen kommen zwar nicht zum ersten Mal vor, sind aber immer wieder witzig. ?
• Seelenheil ⛪️????
• Wassersuppe ??
• Mantel ?
Besonders bei "Mantel" muss ich immer an die rhetorische Frage: "Hast du alles❓Hut ?, Stock ?, Eimerchen ?❓" denken. ?
Lesen bildet. 😄
Jemand wiederholt immer und immer wieder seine Schimpf- und Beschwerdetirade. Beschreibung dessen im Buch❓ „Da capo, da capo.” 😂
Das ist jetzt nicht wahr.
Wolfi.
Ein verheirateter, erwachsener Mann. Vater.
Wolfi.
Strafe deinen Freund, Mann, fiktionalen Charakter. Lass alle ihn "Wolfi" rufen. ?
„In Unterleuten gab es keine Kanalisation, die Straßen besaßen keine Bürgersteige, und die Dorfbeleuchtung stammte noch aus der DDR. Sämtliche Versuche, etwas an den Zuständen zu ändern, waren am Widerstand der Unterleutner gescheitert.” (Seite 128)
⬆⬆⬆ Deswegen möchte ich nicht auf dem Dorf wohnen. (Jedenfalls nicht in einem solchen.)
„Er hatte das Gefühl, kein Anrecht auf Jule zu besitzen, und dieses Gefühl war, wie sie bald erkannte, die einzig taugliche Grundlage für eine gleichberechtigte Beziehung zwischen Mann und Frau.” (Seite 101)
⬆⬆⬆ Erst war ich empört‼️?
Aber nee… Da is was Wahres dran. ?????♂️
(Seite 100)
⬆⬆⬆ Die Schrift ist sehr klein, ich weiß. ? Anders hätte ich aber nicht alles in ein quadratisches Foto bekommen.
Gelb zeigt die Denkweise eines 50-jährigen, der zu allem eine fundierte Meinung hat. ??♂️
Grün zeigt das Dilemma derjenigen, die in der Informationsflut versuchen, alle Seiten einer Nachricht zu berücksichtigen, um dann zu eine umfassenden Meinung zu kommen. ?♀️
Treffsicher beschrieben. ?
Ich mag das Buch. ?
(Seite 83)
⬆⬆⬆ Ein typischer Virus wie er "auf dem Land" in jedem kleinen Ort, in jedem Dorf, in jedem Kaff zu finden ist.
Beängstigend.
Verlässlich.
Gruselig.
Und trotzdem immer wieder interessant, dabei "zuzulesen".
(Seite 37)
⬆⬆⬆ Und eine neue Lektion in Selbstbetrug:
? „Ich mach mir die Welt widde, widde wie sie wie sie mir gefällt.” ?
https://m.youtube.com/watch?v=vS4DNnp8ZhM
(Seite 34)
Das „Herstellen von Schönheit” – aha –, ich glaub mein Schwein pfeift‼️ ?? ?
(Seite 29)
Ich finde heute wirklich nicht in den Lesefluss. Aber die Sprache ist so schön. Die Beschreibungen spiegeln so treffend die Atmosphäre wieder. ?
Daran erfreue ich mich, und deswegen kann ich das nicht für mich behalten. Sowas zu posten ist wie mein persönlich es Notizbuch.
(Seite 29)
Also, ich belasse es ja auf die Oberfläche meines Kaffees, damit er etwas abkühlt, aber: „Sie [...] blies auf die Oberfläche, damit sich die Schwebeteilchen schneller senkten“ klingt sooooooo schööööööön. ?
Viel poetischer als mein banales Bestreben auf diese Weise Trinktemperatur zu erreichen. *hrmpf*
Gemütlich ? weiterlesen. ?
Ach so, wen es interessiert: zurzeit spielt die Handlung im Juli ☀️.
Ach, *WegwerfendeHandbewegung*,
who cares⁉️?
„In den fünfzig Jahren seines Lebens hatte er gelernt, dass Kampf niemals zum Frieden führte.“ (Seite 22)
⬆⬆⬆ Muss einem immer mal wieder gesagt werden, finde ich. Es sich zu merken, lohnt aber. Vor allem trifft es auf alle Bereiche des menschlichen Lebens zu.
(Seite 21)
Hat mal jemand einen Erklärbär übrig⁉️
Falls ja, bitte bei mir vorbei schicken. Danke‼️Diesen Satz verstehe ich nämlich einfach nicht.
Ich mag lesen mit funktionierendem Internet ??. Das sagte ich letztes Jahr bereits, aber Wiederholung vertieft ja bekanntlich.
Meine neuste Erkenntnis: "Furor" .
Übrigens in der Tat mit "Furore" verwandt.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Wut
Ein flinkes, vielleicht auch verfrühtes, Anfangsfazit:
Ich mag das Buch. ?
Ich bin mir nur nicht sicher ob ich, wenn ich in dem Tempo weiterleselitzyfitziere, die von den inzwischen nur noch 11 Tagen Leihfrist für heute vorgegeben 107 Seiten wirklich zu lesen schaffe… ?
(➡️ Sel-ber schuld. ?)
(Seite 18)
Nein, sehr weit bin ich wirklich noch nicht gekommen.
Auch, wenn der Kelch des Bologna Prozesses an mir vorüber gegangen ist ?, so fühle ich mich doch ertappt. Irgendwie. Urgs. ?
Kann aber auch sein, dass mir schlicht die Spiegelung des Zeitgeistes auffällt und bestimmte Ausprägungen davon gehen mir halt schlicht auf den Wecker. ?
„Seit das Tier auf dem Nachbargrundstück eine »Autowerkstatt« betrieb – ein Begriff, der sich angesichts von Schallers Müllhalde nur in Anführungszeichen denken ließ –, hörte sich Gerhard immer häufiger mit der Stimme eines Nahost-Diplomaten reden.“ (Seite 12)
⬆⬆⬆ Ich mag die augenzwinkernde Sprache. Auch wenn ich ehrlich gesagt keine genaue Vorstellung davon hab, wie Nahost-Diplomaten reden…
Wenn frau nicht alles im Blick hat…
Mein Blurb zu den Leihfristen hat mich darüber nachdenken lassen, ob ich ca. 326 Seiten in 10 Tagen (➡️ täglich ~ 33 Seiten) oder 516 Seiten in 12 Tagen = 43 Seiten täglich "schaffe". ? ➡️ Also schnell prüfen, ob es für "Unterleuten" vielleicht Vormerkungen gibt. ? *La-la-la* Kommt ja bei "angesagten" Büchern kaum vor, dass die sich jemand vormerkt. ? Siehe Foto.
Schnell Prioritäten tauschen. ?
Der Staat verschickte keine Briefe, in denen er sich bei seinen Bürgern für gesetzestreu Verhalten, braves Steuerzahler oder die Nichtinanspruchnahme von Sozialleistungen bedankte.Der Staat war wie ein falscher Freund, der sich nur meldet, wenn er etwas wollte.
Dick eingekuschelt in den Tag starten. Mit teils gefühlskalten Nachbarn in Unterleuten.
"Menschen brauchten Abstand voneinander. Gerhard hatte lange genug in Berlin gelebt, um das zu wissen. Nicht gewusst hatte er, dass selbst ein Dorf mit zweihundert Einwohnern zu eng sein konnte."
Unterleuten: Roman | 
